Schritt für Schritt zur neuen Fußbodenheizung im Altbau – drei Vorgehensweisen

Wer eine neue Fußbodenheizung installieren lassen möchte, greift im Idealfall auf einen spezialisierten Handwerksbetrieb zurück, der für sauber verrichtete Arbeit, eine effektive Wirkungsweise und natürlich für Sicherheit und lange Haltbarkeit des Heizsystems steht. Je nachdem, wie Ihre Bedürfnisse und die baulichen Gegebenheiten Ihres Wohneigentums es zulassen, kommen dabei verschiedene Vorgehensweisen zum Einsatz. Welche möglich sind, zeigen wir hier.

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Die Installation der Fußbodenheizung nach dem Einfrässystem

Vor allem, wenn es um die Sanierung und Modernisierung von Altbauwohnungen und -häusern geht, wird auf das Einfrässystem zurückgegriffen, bei dem spezialisierte Handwerker mit einem Fräsautomaten Kanäle in den bereits bestehenden Estrich einfräsen. Diamantschleifschreiben fräsen dabei Kanäle von etwa 16 Millimetern Tiefe bei einem Rohrabstand von circa 12,5 Zentimetern in den Boden, was aufgrund moderner Frästechnologien nahezu staubfrei geschehen kann.

Im Anschluss werden DIN-genormte Rohre aus Kunststoff oder anderen Materialien verlegt, die dafür sorgen, dass kein Sauerstoff in die Rohre hineindiffundieren kann – das würde schnell zu Schäden an den Leitungen führen, denen man natürlich so gut wie möglich vorbeugen möchte. Nach dem Verlegen der Leitungen werden diese einem gewissen Wasserdruck ausgesetzt, um gewährleisten zu können, dass die Leitungen auch wirklich dicht sind.

Der klare Vorteil des Einfrässystems: Beim Verlegen der Rohre im bestehenden Estrich entsteht keine Aufbauhöhe. Nach dem Verschließen der offenen Stellen im Boden kann ganz einfach wieder Parkett, Teppich, Naturstein oder ein anderes geeignetes Material als Bodenbelag verlegt werden, ohne dass dabei andere bauliche Begebenheiten weiter berücksichtigt werden müssen.

Ebenfalls geeignet für die Sanierung von Altbauten beziehungsweise die Ausstattung derselben mit einer Fußbodenheizung ist das Dünnschichtsystem. Hier muss der Estrich – wie im Trockenbausystem – nicht vor der Installation des Heizsystems entfernt werden. Stattdessen wird auf den bestehenden Untergrund aus Rohfußboden, Estrich oder Fliesenbelag eine Folien-Noppenplatte aufgebracht, in der später das Heizrohr verlegt wird.

Die Noppenplatte wird als letzter Arbeitsschritt mit einer dichten Vergussmasse überdeckt, durch die die Aufbauhöhe zwischen 20 und 30 Millimeter betragen kann. Meist wird die Fußbodenheizung im Dünnschichtsystem einfach in die Noppenfolie gedrückt, wodurch die Verlegung des Heizrohrs sowohl im Schnecken-, Mäander- und Doppelmäandermuster möglich ist. Und auch, wenn man sich für eine Diagonalverlegung der Heizrohre entscheidet, kann die Heizung normgerecht in Betrieb genommen werden, wenn man sich für das Dünnschichtsystem entscheidet.

Die Besonderheit am Dünnschichtsystem ist, dass man den Fließspachtel, der auf der Heizung aufgebracht werden muss, vor dem ersten Betrieb der Fußbodenheizung mindestens 48 Stunden trocknen lassen sollte – außerdem muss hier besonders darauf geachtet werden, dass der Fließspachtel ordentlich mit einer Walze verdichtet wird, damit keine Hohlräume entstehen.

Das Trockenbausystem – geeignet für Altbauten-Sparfüchse

Nur, weil man einen Altbau sanieren möchte, muss man allerdings nicht auf das teure und aufwändige Einfrässystem bauen. Das Trockenbausystem eignet sich ebenso besonders für Altbauten – trotz der geringen Aufbauhöhe, die das System mit sich bringt. Mit einer Aufbauhöhe von 60 bis 90 Millimetern inkl. Bodenbelägen und zusätzlichen Trockenestrich ist das Trockenbausystem für Altbauen geeignet – auch, wenn Holzbalkendecken mit begrenter Tragfähigkeit der Kern der Sache sind.

Im Trockenbausystem kommen Dämmplatten aus Polystyrol (bzw. Polystyrolschaum) zum Einsatz, die für die Wärmedämmung verantwortlich sind. Die Plattenhöhe beträgt je nach Anbieter zwischen 25 und 30 Millimetern – je höher die Platten, desto besser die Wärme- und Trittschalldämmung.

Meist werden zunächst Dehnstreifen der Wände, an geeigneten Säulen und sogar an Treppen befestigt, woraufhin die Dämmplatten oder Polystyrol (seltener: Holzfaserplatten) fugenfrei verlegt werden müssen. Im Anschluss werden Wärmeleitlamellen in alle Rohrführungen der Heizelemente gedrückt. Das Hauptheizrohr, welches meist aus Kunststoff-Metall-Verbindungen besteht, kann dann in die Rohrführungen der Heizelemente gedrückt und mit Blechen abgedeckt werden. Obenauf kommt eine sogenannte Gleitschicht aus Polyethylen-Folie.

Nun muss lediglich noch der Trockenestrich auf der gesamten Installation verlegt werden. Er dient nicht nur zur Wärmeleitung und -speicherung, sondern vor allem als Lastverteilschicht und besteht aus zwei Platten von 10-12,5 Millimetern Dicke. Der Vorteil des Trockenbausystems: Man spart im Vergleich zum Nasssystem wertvolle Zeit, weil der Estrich nicht erst austrocknen muss, bevor der Bodenbelag verlegt werden kann. So kann die Fußbodenheizung sofort nach der Installation in Betrieb genommen werden.

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