Der Aufbau einer Fußbodenheizung

Im Grunde unterscheidet man zwei verschiedene Bauarten von Fußbodenheizungen – nämlich zwischen Nass- und Trockensystemen. Beide Varianten bringen verschiedene Vor- und Nachteile mit sich – und damit man versteht, wodurch diese bedingt werden, muss man zunächst den Aufbau einer Fußbodenheizung verstehen.

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Fußbodenheizung im Neubau – Nasssystem ist besonders kosteneffizient

Fußbodenheizungen in Neubauten werden in der Regel im Nasssystem angelegt. Das bedeutet, dass die Heizrohre im Estrich verankert sind und praktisch von diesem umschlossen werden. Sie können sich vielleicht schon denken, warum gerade bei Neubauten auf das Nasssystem zurückgefriffen wird: Der Fußboden wird erstmalig angelegt und somit wird die Installation der Heizung vergleichsweise günstiger und einfacher.

Ein weiterer Vorteil der Nasssystem-Variante ist, dass die durch die Fußbodenheizung erzeugte Wärme im Estrich gespeichert wird, was der Energieeffizienz der Fußbodenheizung zuträglich ist. Außerdem soll bei Fußbodenheizungen nach dem Nasssystem die Wärmeübertragung gleichmäßiger sein.

Die Gemeinsamkeiten von Fußbodenheizungen im Trocken- und Nasssystem

Soviel zu den Unterschieden der beiden Bauarten von Fußbodenheizungen – jetzt wollen wir uns den Gemeinsamkeiten widmen, denn natürlich funktioniert jede Fußbodenheizung im Grunde identisch – und das ist durch ihren Aufbau aus verschiedenen Komponenten bedingt. Jede Fußbodenheizung ähnelt der anderen und besteht im Prinzip in jedem Fall aus:

  • einer Dämmschicht, die der Wärmeisolation nach unten hin dient
  • mehreren Heizrohren, die meistens aus sauerstoffdichtem Polyethylen bestehen,
  • verschiedenen Trägersystemen, mitunter Trägermatten, Klemmschienen und Klett,
  • Heizestrich bzw. Trockenestrichplatten, die die Wärme der Heizung speichern können,
  • Bodenbelägen, die je nach Raum aus Keramin, Stein, Holz oder Teppich bestehen.

Besonderheit: Eletrische Fußbodenheizungen haben etwas anderen Aufbau

Elektrische Fußbodenheizungen unterscheiden sich dadurch von den Varianten im Trocken- und Nasssystem, dass sie nicht über Heizrohre verfügen – auch die Installation ist verhältnismäßig einfach und dementsprechend kostengünstig, denn elektrische Fußbodenheizungen können sehr flach gebaut sein und teilweise ganz einfach wie ein dünner Teppich über den Estrich gelegt werden – ein klarer Vorteil von elektrischen Fußbodenheizungen.

Der gewünschte Bodenbelag kann dann einfach über der Heizung verlegt werden. Doch bedenken Sie: Eletrische Fußbodenheizungen benötigen viel Strom. Wenn Sie sich nicht über eine hohe Stromrechnung wundern und vielleicht sogar die Umwelt schonen möchten, sollten Sie elektrische Fußbodenheizungen nur für kleine Räume – wenn überhaupt – in Betracht ziehen.

Nasssystem

Besonders beliebt, wenn ein Objekt kernsaniert oder neu gebaut wird. Der Vorteil: Sie setzen Ihre Träume kosteneffizient um und haben langfristig Freude an Ihrer Fußbodenheizung. Der Nachteil: Reparaturen sind aufwändiger und die Heizung braucht etwas länger, um aufzuheizen.

Trockensystem

Besonders verbreitet bei der Modernisierung von Altbauten und einfach zu installieren. Man kann sie einbauen und verlegen, ohne dabei große bauliche Eingriffe in das Wohnobjekt vornehmen zu müssen. Allerdings wird die Wärme von Trockenestrich nicht so gut gespeichert.

Elektrische Fußbodenheizung

Wird häufig in kleinen Räumen (Badezimmer, Gäste-WC, selten auch Küche) installiert, da die Beheizung großer Räume mit elektrischen Fußbodenheizungen sehr kostenintensiv wäre. Deshalb auch nicht so weit verbreitet wie Trocken- und Nasssystem, aber dennoch sehr effektiv und begehrt.

Fußbodenheizung im Altbau nachrüsten

Man sollte nicht einfach behaupten, dass sich eine Fußbodenheizung im Nasssystem nicht für Altbauen lohnt – das kann man zwar, allerdings nur unter der Prämisse, dass keine Kernsanierung durchgeführt wird. Wenn der Boden ohnehin geöffnet und gegebenenfalls sogar erneuert werden muss, kann sich eine Fußbodenheizung im Nasssystem auch für Altbauten lohnen, die modernisiert werden.

Wenn aber keine Kernsanierung des persönlichen Wohnraums geplant ist, wird die Fußbodenheizung im Trockensystem schon deutlich interessanter als die Nassvariante. Der große Aufwand, der bei der Verlegung von Nasssystemen kann – genau wie die hohen Kosten – vermieden werden, wenn man sich für ein Trockensystem entscheidet. Hier liegt die Heizung in trockenem Estrich direkt unter dem Bodenbelag. Der Vorteil des Trockensystems ist, dass es im Gegensatz zum Nasssystem nicht so lange dauert, bis sich der Fußboden erwärmt.

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